Schrittweiser Wandel
Der Spiri-Walk 2023 führte uns heuer in zwei Tagesetappen (jeweils über 20 km) nach Slowenien. 13 TeilnehmerInnen pilgerten von St. Martin/Raab über Ungarn ins slowenische Markovci (Andacht in der Schutzengel-Kapelle), am 2. Tag Wort-Gottes-Feier bei Svete Ana, Rast in Kuzma, Fest und Ritual am Stadlberg, um dann über die „Soldatenstiege“ wieder in Österreich (Kalch) anzukommen.
Die Strecke, größtenteils auf Wald- und Feldwegen bzw. Wanderrouten wurde bestens von Frau Monika Petanovitsch (Pilgerbegleiterin) ausgekundschaftet und war mit Aussichts- und Rastmöglichkeiten versehen. Die landschaftliche Schönheit und Vielfalt sowie Begegnungen in kleinen Dörfern der Dreiländerregion erlebten die PilgerInnen voller Dankbarkeit (die Hitze und Gelsenplage war beachtlich, aber wurden von allen Beteiligten gut gemeistert).
Die spirituelle Begleitung übernahm Frau Christine Dittelbacher aus OÖ. Sie ist Ausbildungsleiterin für PilgerbegleiterInnen, Theologin und Pädagogin. In ihren Impulsen stellte sie das Aufbrechen, Unterwegssein und Ankommen in den Mittelpunkt. Sowie sich die Gegend ständig ändert, erleben wir auch unser Dasein in Veränderung. Im Zu-Fuß-gehen erfahren wir dies sozusagen schrittweise.
Ein besonderes Ritual von Christine Dittlbacher sei hier kurz vorgestellt: In Stille überlegen, was möchte ich in meinem Leben verändern. Einen Stein aufheben, ihn mit einem Blatt (herzförmig) umwickeln, ans Herz halten und Schritt für Schritt der Wandlung entgegen gehen. Nach 20 bis 30 Minuten Wegstrecke den Stein ablegen und ohne Zurückblicken einen „neuen“ Weg beschreiten.
Dass das Pilgern nicht nur für das eigene Leben einen speziellen Zugang bietet, sondern auch für alle gemeinschaftlichen Erfahrungen wurde von der Kleingruppe beim Auseinandergehen festgehalten. Manche Türen öffnen sich eben nur zu Fuß. Die Erwachsenenbildung wird diesen Weg weiter beschreiten.
Willi Brunner