Natur und Umwelt 03/2025
Liebe Leserinnen und Leser!
Der Klimawandel schreitet schneller voran als erwartet. Das zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass jedes Jahr aufs Neue unrühmliche Rekorde fallen. So hat sich zum Beispiel der vergangene Winter 2024/25 mit einem absoluten Negativrekord bei der gefallenen Schneemenge in die Geschichtsbücher eingetragen. Große Teile des Burgenlandes blieben überhaupt komplett schneelos, wo Schnee gefallen ist, war er kaum der Rede wert. So sind etwa in Eisenstadt den gesamten Winter hindurch lediglich 2 cm Neuschnee gemessen worden.
Der heurige Sommer zeigte zudem anschaulich, wie schnell sich die subjektive Wahrnehmung dessen, was normal ist und was nicht, ändern kann. Viele hatten wahrscheinlich den Eindruck, dass der Sommer eher nur durchschnittlich oder sogar zu kühl verlief. Tatsächlich reiht er sich mit einer Abweichung von etwa plus 1 Grad zum klimatologischen Mittel 1991 – 2020 in die Reihe der wärmsten Sommer der Messgeschichte ein. Der letzte vom Temperaturniveau unterdurchschnittliche Sommer liegt mittlerweile schon mehr als zehn Jahre zurück. Ein schnelles und konsequentes Handeln im Klimaschutz und auch in der Klimawandelanpassung ist daher unerlässlich.
Während ein Klimagesetz des Bundes zwar angekündigt wurde, aber weiterhin auf sich warten lässt und wir auch in Europa derzeit ein Zurückschrauben von Zielen und Maßnahmen im Klimaschutz sehen, hat die burgenländische Landesregierung vor kurzem als erst zweites Bundesland nach Wien ein eigenes Klimaschutzgesetz mit klaren Zielen präsentiert. Es umfasst unter anderem die Klimaneutralität 2040, ein Ausbauziel für erneuerbare Energie, Klimachecks für Gesetze, Verordnungen und Bauvorhaben sowie ein jährliches Monitoring.
Wenn wir einen Blick auf die Treibhausgasemissionen des Burgenlandes werfen, sehen wir, dass 50 % der gesamten Emissionen den Verkehr betreffen. Durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge können wir die Effizienz im Verkehr deutlich steigern und den Treibhausgasausstoß senken. Das ist einerseits ein wichtiger Schritt im Klimaschutz, andererseits sorgt das aber auch für weniger Luftschadstoffe und eine sauberere Luft. Außerdem können viele unserer Alltagswege leicht mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß zurückgelegt werden. Das schont nicht nur das Klima und die Geldbörse und trägt zu einer besseren Luftqualität bei, Bewegung in der frischen Luft hält uns außerdem gesund und fit. Auch das im Burgenland mittlerweile sehr gut ausgebaute Angebot des öffentlichen Verkehrs ist ein wesentlicher Baustein, um die Emissionen zu reduzieren.
Darüber hinaus gibt es noch viele andere Bereiche, bei denen zum Klimaschutz beigetragen werden kann, indem man zum Beispiel auf ein klimafreundliches Heizsystem umsteigt, generell Energie spart, den Konsum von Fleisch und tierischen Produkten reduziert, Müll vermeidet und recycelt sowie bewusst einkauft. Um den nächsten Generationen einen intakten Planeten und eine vernünftige Lebensgrundlage zu hinterlassen, müssen wir rasch handeln. Gehen Sie in sich und überlegen auch Sie, welchen Beitrag Sie zum Klimaschutz leisten können. Auch wenn er noch so klein ist, in Summe macht es viel aus und dem Klima hilft es trotz:dem.
Ihr
Johannes SCHWEIGER, MSc
Amt der Burgenländischen Landesregierung
Abteilung 4, Referat Energie und Klimaschutz
Klimakoordinator