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Inhalt:
Nachrichten
Die Verwundbarkeit des Lebens und andere Grenzüberschreitungen
Datum:
13.10.2025
Autor:
P. Karl Schauer OSB

Das Leben ist verletzlich und verwundbar und es hinterlässt Wunden: Krankheit, Vereinsamung, Sterben, Tod; persönliches Scheitern und psychische Belastungen; Schulderfahrungen, Sünde, Verleumdungen; Kriege, Verarmung, Ungerechtigkeit – alles, was zurückwirft, Angst macht, niederschmettert und Leben begrenzt. Grenzerfahrungen sind für jeden Menschen lebenswichtig, vor allem die Grenzerfahrung des Sterbens und die unüberwindbare Grenze des Todes.
 

In den letzten Wochen wurde aus gegebenem Anlass viel nachgedacht, geschrieben und zerredet, all das wird uns auch weiterhin beschäftigen. Den Stein ins Rollen gebracht hat die Veröffentlichung des Interviews mit einem nicht Unbekannten kurz vor seinem freiwillig gewählten assistierten Suizid. Die Resonanz war enorm, vor allem in den sozialen Medien mit ihrer Aufschaukelung, Unbeschränktheit und mit ihren medienethischen Tabubrüchen.
 

Seit 1.Jänner 2022 erlaubt Österreich im Sterbeverfügungsgesetz den assistierten Suizid – im Falle einer unheilbaren, terminalen Erkrankung, nach ärztlicher Konsultation und nach einer bestimmten Wartefrist. Übrigens, losgetreten wurde die damalige Diskussion von einem Burgenländer. Die Frage des assistierten Suizids bleibt hochkomplex und individuell, ethisch, sozial und wirtschaftlich aufgeladen. Auch die banalen Antworten von nebenan werden den vielen Fragen und Herausforderungen in diesem Zusammenhang nicht gerecht: „Dieser Mensch ist gut aufgehoben“, „Dieser Mensch ist erlöst“, oder schlimmer: „Hat sich selbst erlöst“. Bis zum gesellschaftlichen Erwartungsdruck dauert es nicht lange: Wer leidet, solle möglichst „rechtzeitig“ und „in Würde“ gehen, könnte durchaus meinungsbildend sein. Was aber, wenn Alte und Kranke sich unter Druck gesetzt fühlen?

Hat Leben mit Leiden, in seiner Verletzlichkeit und Abhängigkeit keinen Wert und keine Würde? Muss das Sterben und der Sterbeprozess immer mehr einer unmenschlichen Zweckrationalisierung weichen? Der Grat zwischen Sterben-Dürfen und zwischen dem Sterben-Sollen und Sterben-Müssen ist sehr schmal. Jeder Suizid ist einer zu viel, auch der assistierte. 2023 waren es noch 98 assistierte Suizide österreichweit, bis Juli 2025 wurden bereits 719 Sterbeverfügungen errichtet. Auch mögliche Nachahmungseffekte zeigen keinen verantwortungsvollen Umgang mit dieser menschlichen Überforderung. Der Unterschied zwischen Suizidalität, wie sie als Symptom bei depressiven Erkrankungen auftreten kann, und einer klaren und selbstbestimmten Entscheidung aus freiem Willen, ist oft gering.
 

Aber das Sterben darf zu keinem Zwang und zu keiner verstörenden Sterbeinszenierung werden, sondern muss ein Vorgang des Lebens, mit allen Hürden, Ängsten und Hoffnungen bleiben. Auch das Leben ist Risiko und Wagnis und ein Einüben ins Sterben oder Ableben, wie man früher diesen letzten Schritt genannt hat.

 

Es braucht ein offeneres und ehrliches Gespräch und das Nachdenken über Sterben und Tod. Das kollektive Schweigen macht einsam, schürt Ängste und verstärkt das Leid. Die Lebenskonzepte: Erfolgreich, hübsch, schön und reich haben in diesen Lebensmomenten ausgespielt.

Mit großer Verantwortung muss weiterhin an einer Suizidprävention gearbeitet werden. Die leichtfertige Entsolidarisierung der Gesellschaft, um den Angehörigen eine Last zu ersparen, der Pflege Kosten zu vermeiden und der Gesellschaft die Bürde zu nehmen, führt zu einem sicheren Tod der Menschlichkeit.

 

Es braucht helfende Beziehungen: Humane Sterbebegleitung, ambulante und stationäre Palliativangebote, Solidarität, Zeit, helfende Menschen und viele ehrenamtliche Dienste.

Wenn es um das Unverfügbare des Lebens geht, und dazu gehört auch das Sterben, braucht es nicht die Verfügbarkeit tödlicher Mittel aus der Apotheke, sondern ein weites Herz, helfende Hände, Verstand, Ehrlichkeit, Achtsamkeit und Empathie und wahrscheinlich auch den Glauben an Gott, für den unser Sterben nicht das Ende, sondern der Anfang des Lebens bei ihm ist: Erlösung und Auferweckung.

Möge es so sein, hoffentlich!

Und so lerne ich zu leben und zu sterben.  

 

 

Foto: Pixabay
 

 

 

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