Rituale gehören zum Leben. Sie helfen dabei, den Alltag zu gestalten, und stützen in Grenzsituationen. Über Jahrhunderte haben christliche Rituale die europäische Kultur und menschliche Lebensvollzüge geprägt. Das hat sich mit zunehmender Säkularisierung, Individualisierung und weltanschaulichen Pluralisierung unserer Gesellschaften verändert. Auch traditionelle rituelle Vollzüge an Lebenswenden sind nicht mehr für jede/n plausibel und nachvollziehbar. Moderne Menschen erheben viel mehr den Anspruch, dass Rituale ihrer ganz individuellen Situation entsprechen.
Daraus hat sich ein Markt mit einer Vielzahl von Anbieter/innen und einem bunten Angebot entwickelt. Wer sind diese Anbieter/innen und was bekommt man dort geboten? Zugleich wandelt sich durch diese veränderte Situation auch die Ausgangslage kirchlicher Ritualhandlungen. Immer wieder entbrennen durch divergierende Erwartungen an diese Feiern pastorale Konflikte, vor allem mit den sog. „Kasualienfrommen“. Welche pastoralen Auswirkungen hat diese Veränderung am Ritualemarkt? Wo liegen die Herausforderungen und wo die Chancen? Wie lässt sich darauf theologisch verantwortet reagieren?
Dr. Teresa Schweighofer
studierte Theologie in Graz und Innsbruck und war mehrere Jahre in der Pfarrpastoral und als Religionslehrerin berufstägig. Seit 2012 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Pastoraltheologie, erst in Wien, derzeit in Tübingen. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit Handlungs- und Selbstkonzepten Freier RitualbegleiterInnen in Österreich.
9.00 Uhr
Begrüßung, Gebet
9.30 Uhr
Vom Ende des Ritualemonopols oder Was verändert sich, wenn Rituale „auf den freien Markt“ kommen?
10.30 Uhr
Pause
11.00 Uhr
Ein solides Angebot – eine kleine SWOT-Analyse kirchlicher Rituale
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Neues am Ritualemarkt – Freie Ritualbegleitung in Österreich
15.15 Uhr
Pause
15.30 Uhr
Do’s and dont’s der Ritualentwicklung
16.00 Uhr
Gebet und Abschluss